Wildtiere in landwirtschaftlichen Gehegen

Rudolf Grabner

Die landwirtschaftliche Wildtierhaltung wird zum Großteil mit bei uns heimischen Wildarten durchgeführt. Nach dem Tierschutzgesetz (TSchG) werden Dam-, Rot-, Sika-, Muffel- und Schwarzwild sowie Davidshirsche unter „Schalenwild“ zusammengefasst.

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Damwild

Damwild (Dama dama)
Bevorzugt parkähnliche Landschaften im gemäßigten Klima; für Gebirgslagen nicht geeignet. Damwild zeigt einen starken Herdentrieb, ist anpassungsfähig und gewöhnt sich schnell an den Menschen. Damwild liefert ein helles rotbraunes, zartes, saftiges und wohlschmeckendes Fleisch. 
deer2Rotwild  Rotwild (Cervus elaphus)
Anpassungsfähig, von der Au bis in das Hochgebirge; Rotwild bildet Rudel, in denen die älteren weiblichen Tiere die Rangordnung bestimmen. Suhlen sind notwendig; wird schwerer als Damwild. Rotwild liefert ein rotbraunes, fettarmes und wohlschmeckendes Fleisch.
deer3Sika Sikahirsch (Cervus nippon)
Ist eher selten, stammt aus Ostasien; ist anpassungsfähig. Sikawild kommt wild lebend in den Donauauen vor. Es ist kleiner und genügsamer als Rotwild. Sika bewährt sich auch im Gebirge. Sika liefert ein dunkelbraunes, saftiges und aromatisches Fleisch.
deer4Davidshirsch  Davidshirsch oder Milu (Elaphurus davidianus)
Diese Wildart stammt aus China, sie wurde in China aber ausgerottet; sie bilden Herden nach Altersgruppen und Geschlecht. Davidshirsche lieben sumpfiges Gelände. Die Population von Davidshirschen ist in Österreich sehr klein und beschränkt sich auf wenige Betriebe. 
 Muffel Muffelwild (Ovis orientalis musimon)
Es ist die kleinste Unterart des Wildschafes, das aus Asien nach Europa (Korsika) gelangte. Muffelwild ist tagaktiv. Der Herdentrieb ist ausgeprägt. Muffelfleisch ist eiweißreich und fettarm. Der Anteil der ungesättigten Fettsäuren ist sehr hoch. Das Fleisch braucht eine Reifezeit von mindestens einer Woche.
deer7Schwarzwild  Schwarzwild (Sus scrofa)
Schwarzwild hat eine geringe Bedeutung in der Farmwildhaltung. Wildschweine in Gehegen sicher zu verwahren ist sehr schwierig. Wildschweine brauchen Platz, weil sie die Flächen auf der Suche nach Fressbarem umwühlen. Die Untersuchung auf Trichinen ist obligatorisch. 

Hinweis: die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bedroht die Schweinehaltung, besonders die Freilandhaltung von Schweinen. Gerade Wildschweine haben wenig Widerstandskraft gegen die Erreger der ASP. Eine Neuanlage eines Wildschweingeheges muss daher doppelt gut überlegt werden. 

Kontakt

Landwirtschaftskammer Steiermark / Verband landwirtschaftlicher Wildtierhalter in der Steiermark

ZHdn. DI Rudolf Grabner

Hamerlinggasse 3, 8010 Graz, Tel.: 0316 8050 1424, E-Mail: rudolf.grabner@lk-stmk.at

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